14.09.2005 - 15:00 Was ist Gott? Betrachten wir einmal das Zusammenleben von Menschen. In der Steinzeit reichten 10 Gebote um das Zusammenleben in kleinen Gruppen zu Organisieren. In der heutigen Zeit bei wesentlich mehr Menschen hat sich das Regelwerk enorm erweitert, man muss Jura studieren um es in großen Teilen verstehen zu können. Die Gesetzte wäre aber erst makellos wenn es unendlich lange wäre und jede Situation berücksichtigt werden würde. Nehmen wir an, wir wollen ein Regelwerk machen, welches, unendlich komplizierter, ALLES beschreibt. Genau das ist Gott. Die Naturgesetze sind nur unsere primitive Betrachtungsweise, der in "Wirklichkeit" unendlich komplexen Zusammenhänge. Gott ist absolut gerecht - aber nicht unbedingt gegenüber den einzelnen Menschen. Gott kann, wie auch jede Religion beschreibt, niemals als Person, oder in irgendeiner erfassbarer Form dargestellt werden. Gott "will" nicht verehrt oder angebetet werden, ihm ist es nicht einmal egal. (Es funktioniert auch wenn man nicht dran glaubt.) Diese Beschreibung geht meines Wissens nach nicht gegen die Beschreibung einer Religion (Theologen bitte melden, falls dem nicht so ist). Ich möchte praktizieren des Glaubens in keiner Weise reduzieren. Neutronen und Protonen bestehen aus Quarks, diese bilden Atome, welche chemische Strukturen aufbauen können, aus welchen Planeten bestehen, die Sonnen umkreisen, welche Sonnensysteme bilden, welche in Sternhaufen gruppiert sind, welche Galaxien bilden, die Sektoren namens Superhaufen haben, welche das Universum aufbauen. Das einzige was wir sicher wissen dass diese Beschreibung nicht annähernd vollständig oder korrekt ist. Es gibt noch kleineres, welches durch mathematische Stringmodelle versucht wird zu beschreiben; das noch größere welches die Möglichkeiten der Universen umfasst, das liegt noch weiter jenseits unserer Vorstellungskraft. Der Glaubensverlust basiert nicht darauf, dass wir jetzt mehr verstehen als früher. Gott ist unfassbar, es wird niemals möglich sein es zu begreifen. In dem Moment wo es möglich wäre, könnten alle Zusammenhänge sofort berechnet werden, die Zukunft wäre Gegenwart. Abgrenzung zu Pantheismus (http://de.wikipedia.org/wiki/Pantheismus) Pantheismus nimmt an, die Natur selber sei Gott, bzw Animismus nimmt an alle Naturerscheinungen seien beseelt. Dazu will ich keine Stellung nehmen, Gott ist aber das dahinterliegende Schema, nicht die Natur selbst. Multiple Universen sind nicht unwahrscheinlich und eine darauf aufbauende Welt kann auch nicht ausgeschlossen werden. Die Begriffsbildung von Gott ausschließlich auf unser Universum bezogen würde ihn möglicherweise reduzieren. Allerdings verlassen Untersuchungen die nicht mehr durch Experimente falsifiziert werden können die Wissenschaftlichkeit. Diese Gratwanderung und neue Theorien auf sichere Beine zu stellen ist eine neue Aufgabe des dritten Jahrtausends. (In diesem Artikel nichts vollständiges erwarten, es ist derzeit nur eine Anhäufung von Ideen.)