Informationsbeschaffung

Markus Raab N5C 2002/03 Informationsbeschaffung

1 Informationsbeschaffung


„Die Tatsache, dass Daten schriftlich festgehalten werden können, ist mit dafür ausschlaggebend, dass Wissensressourcen nicht – wie in früheren Zeiten – von Generation zu Generation verloren gehen oder einer wohlhabenden Elite vorbehalten sind. Heutzutage haben diejenigen die Chance, die Ressourcen für die eigenen Ziele einsetzen, die sich auf die richtige Benutzung der Informationsquellen verstehen.“


Folgende Schritte sollten ausgeführt werden um ein hervorragendes Endergebnis zu erreichen. Sie gelten für jegliche Informationsbeschaffung, egal ob für ein Referat, eine Diplomarbeit oder eine Inhaltsangabe.


1.1 Zielvorgaben

Sollte das Thema noch nicht vorgegeben sein, wird man sich eines wählen, über das man selber gut Bescheid weiß oder über das man viel Informations- und Anschauungsmaterial zur Verfügung hat und das die Zuhörer vermutlich betreffen und daher interessieren wird. Im ersten Schritt muss man die Zielvorgaben und den Zweck klären. Danach folgt das Entwerfen eines Konzeptes. Dadurch wird das Einordnen der einzelnen Texte und Unterlagen erleichtert. Man muss sich auch die Frage stellen, woher man die Materialen und Daten beziehen kann. Außerdem kann ein Gespräch mit kompetenten Personen eine enorme Bereicherung sein.


1.2 Materialbeschaffung

Es ist immer wichtig, dass man sich einen Überblick verschafft. Man muss entscheiden, was sehr, kaum oder nicht brauchbar ist. In Enzyklopädien erfährt man eine Grobinformation. Man kann für den Einstieg auch Schulbücher und die darin angeführten Literaturlisten verwenden. Als Informationsquellen dienen auch Fachbücher, Fachzeitschriften, Schulbücher, Lexika, Menschen mit Fachkenntissen und Sachfilme. Dabei muss man unbedingt beachten, dass alle ausgewählten Quellen aktuell sind. Zu überprüfen ist daher das Erscheinungsjahr, die Auflage und der Verlag. In dieser Phase wird man die Texte zunächst „überfliegen“, man spricht vom „orientierenden Lesen“.

Erleichtert wird das Auffinden der gewünschten Informationen durch Vorwissen, Kreativität, Wendigkeit im Ausdruck und Hartnäckigkeit.


1.2.1 Inhaltsverzeichnis

Ein Inhaltsverzeichnis ist nach Seitenzahlen geordnet. Der Ausdrucksweise des Verfassers entsprechen die Formulierungen der Überschriften.


1.2.2 Stichwortverzeichnis, Index, (Sach-)Register

Dieses umfasst alle inhaltliche Schwerpunkte, Ober- und Unterbegriffe und ist alphabetisch geordnet. Es sind mehrere Seitenangaben zu einem Suchbegriff möglich. Sollte ein Wort nicht gefunden werden, kann man unter Synonymen oder Ober- beziehungsweise Unterbegriffen suchen.


1.2.3 Autoren-, Quellen- und Literaturverzeichnis

Man findet dort eventuell wertvolle Hinweise auf noch nicht berücksichtigte Werke.


1.2.4 Bibliotheken, Buchgeschäfte

In Bibliotheken muss man herausfinden, nach welcher inneren Logik die Bücher geordnet sind. Diese Information sollte man sich in einer neuen Bibliothek erfragen. Mittels Autoren- und Stichwortkatalog kann man einzelne Werke finden. Auch bei diesen Katalogen gilt, dass man nach Synonymen, Ober- und Unterbegriffe suchen kann.

Für Buchgeschäfte gilt das auch und man kann noch zusätzlich im „Verzeichnis lieferbarer Bücher“ nachschlagen.

Die Materialbeschaffung endet mit der Entscheidung, was man letztendlich kaufen, leihen und genauer lesen und exzerpieren wird.


1.3 Sammeln und Auswerten

In dieser Phase ist der unerlässliche Zugang zu jedem Text das aufmerksame und mehrmalige Lesen. Vieles, was zunächst unverständlich erscheint, klärt sich beim wiederholten Lesen nach und nach. Man sollte dabei „innerlich laut lesen“, sich den Text gleichsam selbst vortragen, damit man nicht über Teile des Textes oberflächlich hinweggeht.

Als wichtig erkannte Passagen werden intensiv erarbeitet, indem man sie exzerpiert, zitiert, den Text markiert oder mit Randnotizen versieht. Ähnliches gilt für Artikel, die in Fachzeitschriften abgedruckt sind und für Informationen aus dem Internet.

Man muss sich die Frage stellen, welche Informationen an den Zuhörer gelangen müssen, damit er den Inhalt begreifen und der Aussageabsicht folgen kann. Unter keinen Umständen darf das Publikum mit Daten und Fakten überschüttet und somit die Aufnahmebereitschaft und -fähigkeit des Hörers überfordert werden.

Bei Referaten muss man sich die Frage stellen, welche Medien den Vortrag unterstützen. Es sollten möglichst viele Sinne der Zuhörerschaft angesprochen werden, da dies die Aufmerksamkeit erhöht. Zudem hält der erhöhte Einsatz von Medien den Refernten davon ab, seinen Text auswendig herunterzuleiern und die Beschäftigung damit lenkt ihn von seiner Nervosität ab. Alle erdenklichen Materialien sind aber immer nur Hilfsmittel für das wichtigste Medium, den Referenten. Man sollte sich auch sogenannte „Zuckerl“ überlegen, wie man die Daten und Fakten so aufbereitet, die unbedingt zu den Zuhörern gelangen müssen, dass sie zu einem unvergesslichen Vortrag werden.

Für sehr arbeitsaufwändige und umfassende Aufgaben wird empfohlen ein Karteikartensystem oder ein vergleichbar flexibles Verzeichnis der verwendeten Quellen anzulegen.

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Fr Jul 30 13:54:24 CEST 2021
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